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vMemes – Die Evolution der Denkmuster

In der Literatur zu Spiral Dynamics liest man immer wieder von den sogenannten vMemes und wie sie sich über die verschiedenen Ebenen verändern. Doch wie ist das denn nun praktisch?

Wir gehen davon aus, dass in jeder der beschriebenen Ebenen verschiedene Mindsets, also Sammlungen von Werten und Glaubenssätzen existieren. Diese haben sich in der Zeit entwickelt, in der das Individuum sich von einer zur nächsten Spiral Dynamics Ebene bewegt hat.

Neue Ereignisse, Probleme oder Herausforderungen die in einer Ebene auftreten, können evtl. nicht mit den Denkmustern dieser Ebene gelöst werden. Es braucht also eine neue Art zu denken, um eine Lösung für diese neuartige Herausforderung zu finden.

In Spiral Dynamics reden wir in diesem Zusammenhang von vMemes (value memes, also Werte Meme) in Anlehnung an die biologischen Gene, die sich im Laufe der Evolution auf Grund der Veränderungen in der Umgebung und der damit einhergehenden Anpassung der Menschen an diese, entwickelt haben. Wie bei den Genen verlieren wir nicht die alten Denkmuster nur weil wir uns weiterentwickeln, sie sind immer noch da.

Regelverliebt und Wettbewerb

Darum ist es natürlich nicht so, dass wir uns gedanklich und handelnd ganz strikt immer nur in der „höchsten“ Entwicklungsebene befinden. Es ist immer abhängig vom Kontext und unserer eigenen Verfassung. So kann jemand im beruflichen Umfeld sehr regelverliebt (Spiral Dynamics: Blau) arbeiten und im Sportverein dann seinem oder ihrem Wettbewerbseifer (Spiral Dynapmics: Orange) voll ausleben.

Wenn wir gerade sehr zu einem vMeme tendieren, weil wir den Schritt in eine neue Bewusstseinsebene vollzogen haben und entsprechend viele positive Bestätigungen auf Situationen für uns bekommen haben, kann es vorkommen, dass wir dieses Denken nun als das einzig Wahre erleben.

Andere auf höheren Ebenen, also Ebenen die wir selbst noch nicht erreicht haben, sind Phantasten oder Hippies, die mit ihren seltsamen Vorstellungen an der Realität vorbei denken.
Und die Menschen die mit ihren Denkstrukturen auf tieferen Ebenen unterwegs sind, also Ebenen die wir schon hinter uns gelassen haben, sind altmodisch und verbohrt.

Auch dieses Verhalten ist normal, auch wenn es als aussenstehender, vielleicht in Deiner Rolle als Führungskraft oder (agiler) Coach, befremdlich wirkt. Auch Du hast Deine Denkmuster und vielleicht auch Deine eigenen einschränkenden Glaubenssätze zu Menschen die anders Denken (vielleicht sind sie einfach nur auf einer anderen Bewusstseinsebene).

Ab der systemisch, integralen Ebene (Spiral Dynamics: Gelb) gehen wir davon aus, dass sich das Individuum darüber bewusst ist, in welcher Ebene es gerade agiert. Es akzeptiert, dass alle Ebenen in gewissen Kontexten richtig, wichtig und ein Teil des Systems sind.

Entwicklung

Es ist nicht festgelegt, wie lange eine Entwicklung über die verschiedenen bekannten Ebenen dauert. Auch das ist hochindividuell und von vielen Faktoren abhängig. Wie zum Beispiel dem Umfeld in dem man aufwächst, den Werten der Menschen um uns herum und der Sicherheit die herrscht. Eine angstfreie Umgebung fördert das Wachstum, das kreative Denken und die Fähigkeit der Reflexion.

Je umfassender eine Ebene ausgelebt werden kann, um so eher scheint es, ist der Charakter später in der Lage diese als wertvoll anzusehen. Haben doch alle Ebenen sowohl förderliche als auch einschränkende Aspekte.

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